Kraftwerk
3D Video-Installation
Kunstbau Lenbachhaus München
15. 10 – 13.11.2011
Schöner Zufall, dass ich letztes Wochenende in München war. Denn seit dem Samstag nach ihren drei Konzerten in der Alten Kongresshalle sind die – live wohl ebenfalls verwendeten – Animationen von Kraftwerk im Kunstbau des Lenbachhauses zu sehen. Die Musikvideos werden an die Längsseite der in einer U-Bahn-Station befindlichen Ausstellungshalle projeziert – in 3D. Am Eingang wird jedem Besucher eine entsprechende Brille augehändigt. Allerdings ist hier kein 3D-Hollywood-Kino-Schnickschnack zu sehen, sondern geschmackvoll designte, eher graphisch oder gar typographisch orientierte Animationen. Da wird zu „Autobahn“ das damalige Gemälde animiert und dreidimensional aufgearbeitet. Die karge Landschaft schaut zwar anfangs etwas nach Teletubbies aus, aber später fragte ich mich allerdings ob da hinter Leverkusen nicht Düsseldorf in Sichtweite kommt. Die ziemlich leeren Autobahnen und die knuffigen Automobile lassen nostalgische Gefühle aufkommen.
Geschätze eineinhalb Stunden kann man hier mit Techno-Synthie-Pop-Klassikern wie „Radioaktivität“, „Menschmaschine“, „Heimcomputer“, „Musik Non Stop“ oder auch „Vitamin“ etc. verbringen. Dreimal springen einem fast Nummern, Noten oder Blasen direkt ins Gesicht. Besonders gut kommt der 3D-Effekt in virtuellen geometrischen Räumen. Allerdings zeigt sich manchmal auch, dass Kraftwerk keine Vorreiter in Sachen 3D-Technik sind, sondern diesen Trend wiedermal dazu nutzen, ihr Reperoire bzw. dessen Präsentation an die Jetztzeit anzupassen. Seit ca. 20 Jahren machen sie nichts anderes. Dass sie nun endlich im Museum angekommen sind, kann man ihnen somit nicht nachsagen – denn ihre eigene Musealisierung betreibt Kraftwerk ja eigentlich seit sie ihr Material digitalisierten und somit ihr alt-bewährtes Repertoire technisch aktualisiert haben. Dies passiert hier ähnlich auf visueller Ebene.
Neben den eigentlichen Projektionen kann man auch noch die vier Kraftwerkler als Roboter-Puppen in schwarzen Schreinen begutachten. Auch diese bewegen sich von Zeit zu Zeit.
Der Eintritt kostet übrigens nur 5 Euro.
Meine Empfehlung: Ansehen!
Schlagwörter: 2011, 3D, Düsseldorf, Kunst, München, Pop, Video
Oktober 19, 2011 um 05:48 |
Yesterday’s future…
Oktober 25, 2011 um 19:23 |
Na ja, alles in allem doch etwas überbewertet und aufgebauscht.