Hans Castrup – Shadowplay
(CD / DL, Karlrecords, Paracusis Series, KR012, 2013)
Den Osnabrücker Bildenden Künstler Hans Castrup kennen Musikfreunde seit den frühesten 1980er Jahren als Mitglied der Poison Dwarfs, die 1981 ihre erste CompactCassette (MC) – immerhin 10 Minuten lang – und 2012 ihre CompactDisc (CD) „Labil“ veröffentlichten (in unterschiedlichen Besetzungen). „Shadowplay“ dürfte vermutlich Castrups vierte Solo-Veröffentlichung sein.
Auf diesem Album sind ein Dutzend kurzer elektronischer Stücke versammelt, die sich irgendwo zwischen Ambient, Klanggemälden, zeitgenössischer sogenannter Neuer Musik und für mich nicht als solche kenntlichen Feldaufnahmen bewegen. Auch wenn manchmal Sounds von Orchester-Instrumenten zu hören sind, möchte ich nicht von „neo classical“ sprechen, ein Begriff, der mir gleichsam absurd wie paradox erscheint.
Sorgsam schichtet Castrup die fast statischen, aber sich dennoch stetig veränderden Spuren und Klänge übereinander und erzeugt dadurch Atmosphären, die auf mich spätnächtlich oder fast schon außerirdisch wirken. Man scheint im Dunkeln unterwegs zu sein – ohne daß es düster oder gar depressiv wird.
Das Stück „Oxymoron“ fällt dabei aus dem Rahmen – hier wird am wenigsten „geschichtet“ und es erklingt eine unverfremdete Stimme sowie luftige Klaviertupfer – eine radiophone Miniatur, die auf Castrups Erfahrung als Hörspielmacher verweist.
Kopfhörermusik.
Dennoch hat der Künstler zu allen Stücken Videos geschaffen, die auf dem labeleigenen Youtube-Kanal abgerufen werden können.
Auf Bandcamp kann man diese Musik käuflich erwerben:
karlrecords.bandcamp.com
Hier die Verknüpfungen zu den einzelnen Videos:
from here to…
prophecy i/o
oxymoron
departed
turbulence
roundabout
untitled
piece of a fragment
prospective
uncertain memory
a quiet place
caged
Schlagwörter: Hans Castrup, karlrecords, Osnabrück, Poison Dwarfs
November 25, 2013 um 09:39 |
Hab grade „Caged“ angesehen – gefällt mir, gutes Dark Ambient.