Archive for the ‘Interview’ Category

Die Tödliche Doris, ernster als sonst

März 27, 2012

Autogrammkarte als Titelbild, handcolorierte Xerographie, 1984

Die Tödliche Doris (siehe auch Titelseite) ernster als
Sonst:

Als hätte die tödliche Doris geahnt, daß es für die Leser unserer Zeitung sicherlich langweilig ist, wenn sie auf unsere (obskuren. dummen. gewollt ausgefallenen) Fragen genauso lustig/gewollt originell antworten wie der PLAN, haben sie etwas Ernst/Ehrlichkeit an den Tag gelegt. (Oder waren sie bloß zu faul, sich mehr auszudenken??) Wahrscheinlich liegt es daran, daß sich die tödliche Doris nicht berechnen lässt. So auch ihre Puppenschallplatte: Ein nachdenklicher, geradezu mystischer Roman, in dem mehrere Phrasen immer wieder an nichtvorhersehbarer Stelle wiederholt werden, und eben diese Phrasen werden auf den acht Schallplatten (je eine min. Spieldauer) gesungen, von Chören und Solisten, ganz ohne Instrumenttalbegleitung. Der Sound ist miserabel, der Kauf des acht-Platten-Sets (samt Plattenspieler und dem Kurzroman, für 34.–) lohnt sich sicherlich nicht, aber wenn man es erst einmal besitzt, ist es bisweilen faszinierend. Ein archaischer Musikgenuß. Geradezu humorlos, stattdessen präzise und unkonventionelle Wortkombinationen. Am besten lässt sich der Eindruck des kombinierten Musik-Romanwerkes durch ein Zitat aus des dem Fanzine Student Pago Info (5/84) beschreiben:.. man ahnt den tiefen Sinn der Worte, ohne ihn zu verstehen.
Chöre & Soli lässt ahnen!

SPI fragt: (Unter anderem)

Wie heißt ihr mit richtigem Namen? Wer ist für was zuständig (Instrumenteverteilung, Texte)?
Wie alt seid ihr? Wie lange lebt ihr schon in Berlin? (schon immer?)
Haltet ihr es für euch und eure Musik für wichtig in einer Metropole zu wohnen?
Was habt ihr gemacht, bevor es die tödliche Doris gab?
Wie unterscheidet ihr euch von anderen Menschen? Was hindert euch am Selbstmord? Warum veröffentlicht ihr eure
Saudumme Frage: Was bezweckt ihr mit eurem musizieren und sonstigem Wirken? Gebt ihr oft Konzerte? Wo und wann? Würdet ihr euch als berühmt bezeichnen? (Wenn ja, lohnt es sich berühmt zu sein?) Wodurch verdient ihr Geld? Habt ihr außer Musik und Frauen andere vitale Interessen? Wo wollt ihr im Sommer Urlaub machen?
Platz für Ergänzungen oder graph. Erläuterungen: Natürlich könnt ihr auch beliebig viele Zettel beilegen und überhaupt sind wir für jeden Mist dankbar!)

Die tödliche Doris antwortet: (Unter anderem)

Fragebogenbeantwortung für STUDENT POGO INFO
Käthe Kruse/Nikolaus Utermöhlen/Wolfgang Müller/(Tabea Blumenschein)/
Sie kommen aus Bünde, Konstanz, Wolfsburg, Würzburg und leben verschieden lange in Berlin. Inzwischen halten sie es nicht mehr für so wichtig, in einer Metropole zu wohnen. Auch glauben sie, daß sie sich immer weniger von anderen Menschen unterscheiden, die sich dabei ja auch nicht umbringen.
Die berühmten 4 haben schon an die 30 Konzerte im Laufe von 3 Jahren gegeben, sicher nicht nur mit Musik und Frauen, sondern auch mit anderen vitalenn Interessen ihr Geld verdient. Im Sommer 1984 werden sie vielleicht in der Umgebung Basel sein.
Natürlich ist damit noch lange nichts bezweckt, musiziert oder sonstig gewirkt. So sind sie immer dankbar für Anregungen, Kritik und beliebig viele Zettel.
Lesen kann man sie überall und alles. Wie „Chöre & Soli auch hören“

Neuere & Neueste Aktivitäten

„Die tödliche Doris informiert: Pressestimmen 81/82“
Poster, Berlin/ Eigenproduktion

„Tour 83“
Konzerte in: Kopenhagen, Wien „Töne & Gegentöne“, Hamburg „wildes Kino“, Frankfurt/Harmonie, Villingen-Schwenningen/ Zirkuszelt, München/Werkstattkino

„Die tödliche Doris auf Helgoland“
Reiseveranstaltung und Konzert Helgoland

„Chöre & Soli“
8 Miniphon Platten mit Abspielgerät, Berlin/gelbe Musik, Düsseldorf/pure freude

1984

„Chöre & Soli – live“
Konzert im Rahmen der H. Szeemann Ausstellung „Der Hang zum Gesamtkunstwerk“,
Sylvesternacht im Berliner Delphi-Kino.

„Tapete“
28-minütiger S8-Film in Breitleinwandformat

„30min. Kavaliere“
Konzert beim 4. 0snabrücker Experimentalfilm-Workshop

„Samplerbeitrag auf Dave Henderson (SOUNDS, England) LP“, London

„Die Tödliche Doris in THE KITCHEN“, NYC
Konzert in New York

„Die Tödliche Doris in TUBE“,
Beitrag für die englische Popsendung auf canal 4, London

Dieser Texte stammt aus dem Ochsenfurter Fanzine Student Pogo Info, erster Jahrgang, Heft 7,  August 1984 und wurde von Ralf C. Schuster verurhebert.
Digitalisiert und minimalinversiv editiert von Guido Zimmermann.
Unbedingt das Original-Layout begutachten! Hier als PDF:
Student Pogo Info_7_1984_Die Toedliche Doris

GO BETWEENS

März 19, 2012

Der 3.6.1986 – Welch ein historisches Datum für diese Zeitung. Unser erstes Interview. Mehrmals hatten wir telefonisch erfolglos versucht, den Interviewtermin und -Ort der Go Betweens in Erfahrung zu bringen, so daß wir uns um 18.00 Uhr nach viel Stress im verregneten Köln am Luxor einfanden, ohne etwas in der Hand zu haben. Aus dem Luxor hörten wir auch jemand ein Schlagzeug ausprobieren. Soundcheck. Sollten wir einfach anklopfen und sagen: „Hallo, wir sind von METRO-NOM, dürfen wir die Go Betweens interviewen?“ So standen wir da und diskutierten im Regen, ob es weise sei, jetzt einfach hereinzuplatzen. Nach 10 Minuten (wir waren uns immer noch nicht einig) öffnete sich die Tür, und wir gingen hinein. Dort trafen wir dann den Tour-Manager, der uns alles erklärte und („was, ihr seid von Metro-nom. Kenn ich garnicht“) uns auf die Gästeliste schrieb.

Die Vorstellung begann mit einem 20-minütigen Tanz-Theater-Projekt „Faces in the Crowd“. Es war interessant anzusehen, eine Mischung aus ägyptischen, orientalischen Bauchtänzen und Disco, wobei sich Breakdance-Einflüsse nicht leugnen ließen.
Danach betraten die Go Betweens mit einiger Verspätung die Bühne, dieses Jahr zu fünft, man hatte die 20-jährige Amanda Brown (Geige und Orgel) mit auf Tour genommen. Was nun folgte, war das, was sich jeder unter einem guten Konzert vorstellt.

A.
Schöne, manchmal etwas spröde Songs. Die schönsten Songs der Band stammen aus der Feder von Grant. Seine beiden Stücke („Bachelor Kisses“, „The wrong road“) sind wirklich große, melancholische Lieder. In ihrem Bannkreis denkt man unwillkürlich an die erste große Liebe, das erste verschwiegene Treffen und an die lange, schreckliche Zeit der Trennung. Für diese beiden Songs alleine haben die Go Betweens schon einen Platz auf dem Pop-Olymp verdient. Grant brachte diese Songs (die den Besuch eines Go Betweens Konzerts rechtfertigen) live rauher und ungeschliffener. Doch ihren Zauber spürte man ganz deutlich.

B.
Charisma. Der zweite Kopf der Band, Robert, schreibt schöne Songs („Bad Company“) aber keine genialen. Dafür besitzt er, der so aussieht, wie ein australischer David Byrne (längeres Haar) andere Qualiäten. Robert verfügt über ein reichhaltiges Repertoire an publikumswirksamer Gestik. Er reckt seine Arme beschwörend gegen die (ca. 3 m) hohe Hallendecke als sei in diesem Mikrokosmos die Antwort auf die große Frage nach der menschlichen Existenz greifbar. Auch als „Herbert von Karajan“, das Geigenspiel der zwanzigjährigen Gastmusikerin dirigierend, macht er eine gute Figur. Robert, der visuelle Anziehungspunkt der Gruppe, wirkt wie ein intellektueller Westentaschen-Sinatra (hieß doch die zweite LP der Go-Betweens bezeichnenderweise „Before Hollywood“). Seinen wahrlich größten Moment hatte dieses große Kind (dies bitte ich als Kompliment zu verstehen) als er sein Publikum an der Klangwelt von Tambourin und Gitarre teilhaben lassen wollte. Obwohl wir uns (das Publikum) bemühten, konnten wir ihm nicht ganz folgen. Trotzdem wirkte diese Geste nicht lächerlich, sondern schlichtweg ergreifend.

C.
Frauen. Man kann einwenden, Madonna sei hübscher als die beiden Frauen, die man auf der Bühne sah. Die beiden (Schlagzeugerin Lindy und Gastmusikerin) sahen aus wie weibliche Mitglieder in einer nicht nur Pop Band nun mal aussehen; nämlich eher unauffällig. Jedoch wirkten sie sympathisch, auch wenn man zehn Meter von der Bühne entfernt stand. Böse Zungen behaupten zwar, ich finde Lindy nur so sympathisch, weil sie mich im Laufe des Interviews dreimal anlächelte und mir mit der neuesten Ausgabe eines Kölner Magazins auf den Rücken klopfte. Aber das ist unwahr! Wahr ist vielmehr, daß sie mich während des Interviews mindestens fünfmal anlächelte und mir die neueste Ausgabe des Magazins auf den Hintern schlug.

D.
Entertainment. Auch das wurde uns geboten. Ob Grant nun wie ein Blinder über die Bühne tapste, um deutlich zu machen, daß ihn der Scheinwerfer blendete oder ob Robert Grants Satz „I’m a lonly one“ („The wrong road)“ mit Grimassen quittierte. Unterhaltung war angesagt. Besondere Leistung zeigte auch der ansonsten sehr stille Bassist. Fernab von jeder Allüre benutzte er seine Zunge ausschließlich dazu, sie gegen die Backe zu pressen. Dies hatte zur Folge, daß innerhalb des Publikums Wetten darüber abgeschlossen wurden, wie lange dieser arme, von Zahnschmerzen geplagte Mann noch auf der Büne stehen würde. Das war jedoch ein Irrtum. Wie wir erfuhren, ist der Bassist berühmt für seinen Zungentick.

E.
Langeweile. Wie bei fast allen schönen Dingen im Leben (denkt nur an Eure erste Klassenfahrt) stellte sich ab und an eine gediegene Langeweile ein. Man hatte Schwierigkeiten mit dem Sound (ein Gesangsmikro fiel teilweise aus) und die meisten Songs der Band sind wie gesagt gut aber nicht genial. Trotz dieser Längen war es ein gutes Konzert.

Epilog
Die Go-Betweens sind sympathische Leute, man wird sie mögen aber nicht lieben (ob live oder auf der Platte).

Nach dem Konzert sollte nun also das Interview stattfinden. Man wartete artig vor der Tür auf der Bühne, bis die Damen und Herren von einem mysteriösen Radiosender fertig wurden. Dann ging es hinein in einen winzigen überfüllten Raum, in dem extrem Partystimmung herrschte. Stimmengewirr, wo man sein Mikrofon nur hinstellte. Am besten war Drummerin Lindy Morrison gelaunt. Sie kreischte von einer Dinnerparty, zu der sie nicht eingeladen war und in die sie noch den Drummer der Sting-Rays mitgenommen hatte „Fantastic!“. Es muß sehr lustig gewesen sein. Zuerst diskutierten wir, mit wem wir nun sprechen sollten. Es war alles sehr aufregend! Gekreisch dort, Alkohol in der Ecke, berühmte Gesichter hier. Also schnappten wir uns Grant McLennan und wimmelten alle Leute ab, die ihn belagerten. „Hi, we are from METRO-NOM. Are you ready for an interview?“

METRO-NOM: Kannst du uns einige wichtige Ereignisse in deinem Leben nennen, die dich zu dem gemacht haben, was du heute bist, und was hast du vor der Gründung der Go Betweens gemacht?
GRANT: Also, bei dem wichtigsten Ereignis war ich nicht dabei, wenn meine Eltern nicht gewesen wären, säße ich jetzt wohl nicht hier, das muß ich betonen. Aber ich glaube, es fing an nachdem Robert und ich mit dem Studium fertig waren. Ich wußte nicht, was ich machen sollte. Ich dachte, ich bekäme keinen Job darum fing ich an, mit Robert zu spielen. Ja, und das war der Beginn der Band Ende 1977. Ist ’ne lange Zeit her, was?
METRO-NOM: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Eurem Namen „Go Betweens“ und Eurer Musik?
GRANT: Es gibt keine spezielle Bedeutung, aber ich glaube, als wir anfingen befanden wir uns zwischen zwei Arten von Musik. Wir lieben Patti Smith und ihre poetische Musik und genauso die Monkees, die Beatles, vor alle, gute Pop-Musik wie Prince und Madonna.
METRO-NOM: Hat Patti Smith Euch irgendwie musikalisch beeinflußt?
GRANT: Nein, das hat sie nicht getan. Ich kann Euch eine lustige Geschichte über sie erzählen. Wir schickten ihr unsere erste Single, genauer gesagt zu Lenny Kaye, ihrem Gitarristen. Dann, auf einer ihrer Platten war ein sehr sehr gutes Stück, und es war genau der Song, den wir ihnen geschickt hatten. Wir dachten daran juristisch gegen sie vorzugehen, aber die Version des Songs war so gut, daß Lenny Kaye uns sogar zurückschrieb und uns bat, noch einen anderen Song zu schicken. Er hatte echt Sinn für Humor.
METRO-NOM: Wie schreibt ihr eure Musik?
GRANT: Immer mit Gitarre. Ich schreibe immer zuerst die Melodien und dann die Texte.
METRO-NOM: Warum habt ihr einen Song „Les Immer Essen“ gewidmet, und wie findet Ihr deren Musik?
GRANT: Weil sie sehr gute Freunde von uns sind. Vor zwei Jahren lernten wir sie auf einer Tour kennen und seitdem verstehen wir uns recht gut mit ihnen. Ich hoffte, sie würden heute abend kommen, und sie kamen. Als sie mit uns spielten, brachten sie eine tolle Version von „Life’s a Gas“ von Marc Bolan + T. Rex (er singt: „Life’s a gas“). Sie sind einfach nett, und es ist nicht wichtig, ob ich ihre Musik mag.
METRO-NOM: Wie stellst du dir deine musikalische Zukunft vor?
GRANT: Ich werde bei den Go Betweens bleiben, und die Band wird bestehen bleiben solange wir „lebendige“ Musik machen, die unserer Band neue Impulse gibt.
METRO-NOM: Habt ihr niemals daran gedacht, zu einer größeren Plattenfirma zu gehen.
GRANT: Waren wir ja eine Zeit lang. Unser drittes Album „Spring Hill Fair“, das mit dem roten Cover, das nahmen wir für Warner Brothers auf. Dasselbe Label, bei dem Madonna war. Also, das ist ein ziemlich großes Label, aber leider waren sie von unserer Platte nicht sehr beeindruckt, so daß sie in darauffolgenden Jahr vergaßen, uns zu bitten, noch eine zu machen.
METRO-NOM: Kannst du etwas über die Szene in Australien berichten?
GRANT: Mich dürft ihr das nicht fragen, weil wir seit etwa 4 Jahren in London wohnen. Wir fahren nur ein- oder zweimal im Jahr nach Australien. Es bestand immer schon ein Unterschied zwischen Melbourne und Sidney. Die Bands aus Sidney sind mehr von „Detroit-Sound“ beeinflußt wie die MC 5, wogegen der „Melbourne-Sound“ mehr gekünstelt Englisch ist wie Captain Beefheart, z.B. Birthday Party hätte niemals aus einer anderen Stadt als Melbourne im Australien kommen können. Genauso können „Died Pretty“ und „Hoodoo Gurus“ nur von Sydney kommen.
METRO-NOM: Warst du zufrieden mit dem Konzert heute abend?
GRANT: Ja, hat Spaß gemacht.
METRO-NOM: Aber ich glaube Robert hatte Probleme mit den Mikro?
GRANT: Ach, er hat mal wieder posiert, er spielt so gerne damit wie ein Showman. Wie Frank Sinatra in den Vierzigern.
METRO-NOM: Spielt Amanda auch auf der Platte Violine?
GRANT: Nun, wir trafen Amanda Anfang des Jahres auf einer Tournee und fragten sie, ob sie nicht bei uns mitspielen wolle. Dann flog sie mit uns nach England und spielte mit uns in Schottland, Irland, Italien, Belgien, Schweiz, Norwegen, Frankreich, Holland und im Luxor.
METRO-NOM: Wie findest du Nick Cave?
GRANT: Toller Mensch, ein persönlicher Fremd von mir. Wir stehen uns sehr nahe und kennen uns schon seit Jahren.
METRO-NOM: Magst du seine Musik?
GRANT: Ja, ich glaube nicht, daß alles, was er gemacht hat, so toll ist, aber er schreibt gute Texte. Manchmal wünsche ich mir, daß er eine gute Melodie bringen würde. Aber er hat ja gerade eine neue Platte aufgenommen, die noch nicht veröffentlicht wurde. Es wird eine Platte mit Cover Songs und sie wird wohl ganz gut werden.
METRO-NOM: Könntest du dir vorstellen,  mit ihm zusammenzuarbeiten?
GRANT: Haben wir schon. 1981 machten wir eine Single mit ihm. Sie hieß „After the fireworks“. Robert und ich schrieben den Song, Nick sang, Lindy spielte Schlagzeug, Nick Harvey spielte Klavier, Roland Howard spielte Gitarre. Mir nannten uns Tuff Monks. Nick ist augenblicklich in Berlin und schreibt sein Buch zu Ende, einen Roman.
METRO-NOM: Warum, glaubst du, habt ihr nicht so viel Erfolg wie Prince oder Madonna?
GRANT: Wir verdienen ihn natürlich. Ich glaube, wir sehen ganz einfach nicht so gut aus wie Prince.
METRO-NOM: Aber Prince ist doch sehr häßlich.
GRANT: Wirklich? Ich finde ihn großartig. Er schreibt tolle Popsongs. Das kannst du als Mann gar nicht beurteilen.
METRO-NOM: Du bist ja auch ein Mann!
GRANT: Nein, bin ich nicht, die Hälfte von mir ist eine Frau.
METRO-NOM: Gibt es eine Art Konkurrenz zwischen dir und Robert?
GRANT: Nein, überhaupt nicht. Robert und ich gründeten die Band. Als wir anfingen, konnte ich überhaupt keine Gitarre spielen. Jetzt bin ich genial, und er geht so. Also gibt es keine Konkurrenz. Die Songs, die er schreibt, singt er auch, die Songs, die ich schreibe, singe ich. Darum ist die Band auch so gut, wir haben zwei Songwriter.

Zu diesem Zeitpunkt wurde das Stimmengewirr immer lauter. Gelächter von nebenan und dann kommt es:

LINDY (schrill): Grahaant, in einem deutschen Magazin steht, daß die Liebe deines Lebens in Adelaide ist, und daß das der Grund dafür war, daß du in Adelaide so toll warst. Hahahahaharghghgh. Woher das wohl stammt?
GRANT: From your fucking mouth!
LINDY: Ahahahaha!
GRANT: From your bloody mouth!
LINDY: Hahahahaharhgrgh!
GRANT (auf deutsch): Scheiße, Scheiße, Scheiße.
Jemand: Ist das wahr?
GRANT: Nein, natürlich nicht.
LINDY: Haahaahaahahaha.
GRANT: Sie ist großartig, sie hat ein großes Maul, aber sie ist lieb. Zu Lindy: Du bist wieder umwerfend.

Danach wurde alles chaotischer. Lindy verbreitete noch ein paar Gerüchte und wir verabschiedeten uns.

Mehmet Yalcin / Thomas Stephan

Diese Texte stammen ebenso wie dieses Die Tödliche Doris-Interview aus dem Kölner Fanzine METRO-NOM, Ausgabe Nr. 1,  August/September 1986.
Digitalisiert und sparsam editiert von Guido Zimmermann.
Hier diese vier Seiten im Original-Layout als PDF:
Metronom_Nr1_1986_Go-Betweens_Interview

Die Tödliche Doris, Köln-Ehrenfeld 1986

März 13, 2012

DIE TÖDLICHE DORIS
Ehrenfeld, NARANJA

Wolfram Kühne

20 qm reichten aus, um das Kölner Begehren nach einer tödlichen Doris auszufüllen. Nach einer Nachmittagsvorstellung begann die Truppe ihren zweiten Auftritt um 21.30 Uhr.
Die drei Akteure beschränkten sich auf reinen Gesang und kostümische Darbietung, die mit einem musikalisch Playback untermalt wurde. Die einzige Ausnahme bildete eine karge, kindlich gespielte Gitarre. Die Darbietung von Gesang, Bewegung und Verkleidung wurde mit gleicher Ernsthaftigkeit präsentiert. Diese drei Elemente waren weder extrem kraftvoll noch an die Realität gebunden.
Während des gesamten Konzertes liefen Filme, vor deren Hintergrund die Drei agierten. Überdimensionale Hüte, weiße Tücher von Reinheit, Baströckchen, Herrenslips für die Dame, Nacktheit für die beiden Herren, mit den Händen verbundene Gesichter. Freier Tanz zur Musik, Wortfetzen als Sprachgesang. Eine Improvisation war es nicht.

Nikolaus Utermöhlen

DIE TÖDLICHE DORIS
NARANJA, Köln-Ehrenfeld

Gisela Lobisch

Gerade zurück von einer Tournee mit dem Goethe-Institut, traten die „Tödliche Doris“ zum ersten Mal in Köln auf. Die beiden Berliner Besitzerinnen des Narinja, seit etwa 10 Monaten in Köln, hatten die Gruppe aus Berlin für einen Auftritt in ihrer Galerie gewinnen können. Zwischen dem Nachmittagskonzert und dem Abendkonzert sprachen wir mit „Tödliche Doris“.

METRO-NOM: Tödliche Doris, ihr seid Käthe Kruse, Wolfgang Müller und Nikolaus Vermählen [eigentlich Utermöhlen – GZ]. Könnt Ihr etwas über euch erzählen, eure Art von Musik, eure Performance, euer Hauptaktionsfeld.
WOLFGANG: Nun, die Gruppe gibt’s seit 1980, und wir haben verschiedene Platten gemacht.
METRO-NOM: Wieviel Platten habt ihr bis jetzt gemacht?
WOLFGANG: Ich glaube das war jetzt die 4. LP, die wir kürzlich gemacht haben.
METRO-NOM: Wo ordnet ihr euch musikmäßig ein?
WOLFGANG: Ach, das machen wir gar nicht. Die Frage der Einordnung berührt uns nicht. Es gibt verschiedene Menschen, und die ordnen das ein, für uns ist das eigentlich keine Frage. Wir möchten nicht etwas machen, damit man uns einordnet.
METR-NOM: Wie ist eigentlich der Verkauf von euren Platten?
WOLFGANG: Ach, ganz gut würde ich sagen, von den ganzen Independent Sachen, die so 1980 entstanden sind, gibt’s kaum noch welche auf dem Markt. Wir haben nie auf einen größeren Verkauf spekuliert. Ist ja auch schlecht mit der Musik. Es ist verschieden, von dem einen Objekt hamwa nur 1.000 Stück gemacht, und die waren in 2 Monaten alle weg. Die gingen auch in’s Ausland. Andere Platten sind nicht limitiert. Die ersten Platten werden immer noch kontinuierlich weiterverkauft. Es ist verschieden.
METRO-NOM: Irgend jemand hat euch als „geniale Dilettanten“ bezeichnet.
WOLFGANG: Ich habe mal ein Buch geschrieben mit diesem Titel. Es ist im Merve-Verlag erschienen.
METRO-NOM: Ja, ich habe versucht es im Buchhandel zu bekommen. Aber leider war es vergriffen, und man denkt auch nicht an einen Nachdruck. U.a. stand auch was drin über Blixa Bargeld.
WOLFGANG: Das Buch bezog sich auf ein Festival, das 1983 in Berlin stattgefunden hatte. Die Bezeichnung „geniale Dilettanten“ war die Möglichkeit, uns zu unterscheiden von dem, was damals alles mit „Neue Deutsche Welle“ abgehandelt wurde. Der Begriff löst sich ja auch selbst auf. Deswegen ist er auch gar nicht so dogmatisch und ideologisch wie er sich anhört.
METRO-NOM: Ihr habt vor einiger Zeit eure Performance auf einer „Kaffeefahrt“ nach Helgoland gemacht?
WOLFGANG: Ja, vor 2 Jahren.
METRO-NOM: Wie lief das denn ab, was kamen da für Leute?
WOLFGANG: Wir haben das aufgezogen wie die üblichen Kaffeefahrten, die immer so angeboten werden. Da gibt’s ja auch Tagesfahrten in den Westerwald oder in verschiedene Städte. Wir haben Karten verkauft,
und es sind 25 Leute mitgefahren.
METRO-NOM: Was sind eure Pläne für die nächsten Monate?
WOLFGANG:Wir bereiten ein Buch vor.
METRO-NOM: Worüber?
WOLFGANG: Ist schwer zu sagen. Ja, ein ziemlicher Info-Crack das Buch, es wird mehrere 100 Seiten haben.
METRO-NOM: Kannst du das etwas näher erklären? Was wird drin stehen?
WOLFGANG: Ooch, eigentlich alles. Das Buch ist ein Objekt.
METRO-NOM: Mmh?
WOLFGANG: Ja, dann waren wir jetzt in Japan.
METRO-NOM: Wie kommen eigentlich solche Kontakte in’s Ausland zustande? Wenn ich an eine Plattenauflage von 2.000 Stück denke …
WOLFGANG: Das greift ganz bestimmte Ecken, und ich glaube nicht, daß es eine Frage der Auflage ist. Wir reagieren ja z.B. auch nur auf Anfragen. Wenn wir gefragt werden, dann überlegen wir, ob wir wollen oder nicht wollen. Wir lassen das einfach fließen, was gerade so kommt, das nehmen wir vielleicht. Wir haben also keine Kontakte nach Japan oder Amerika aufgebaut.
METRO-NOM: Ihr hab vorher noch nie in Köln gespielt, wie kommt’s?
WOLFGANG: Wir haben noch nie eine Anfrage bekommen. Das mag auch daran liegen, daß viele Gruppen den Veranstaltern Angebote machen, das machen wir eigentlich nie. Wenn sich jemand meldet, dann sagen wir nicht gleich ja, aber wir entscheiden uns. Dann kommen wir auch in ganz komische Ecken. In Darmstadt haben wir z.B. in einen Buchladen gespielt.
NIKOLAUS: Finde ich auch besser, weil die Leute die an uns herantreten, sich dafür begeistern und sich speziell dafür einsetzen, und dann ist es auch interessanter für dich selber.
WOLFGANG: Das finde ich auch angenehmer, es ist nicht so inszeniert, und dadurch merken wir auch, aus welcher Ecke die Angebote kommen. Wir haben schon Briefe von Leuten bekommen, die sich beschwert haben, daß wir noch nie in Ruhrgebiet gespielt haben. In England hatten wir mal einen großen Artikel in einer Zeitung, eine Doppelseite aber noch nie ein Konzert.
METRO-NOM: Legt ihr Wert darauf, vor einem bestimmten Publikum zu spielen, oder ist euch das egal?
WOLFGANG: Also, egal ist uns das nicht. Im Grunde ist es schon gut, wenn sich das mischt. Es kann auch nicht anders sein.
METRO-NOM: Die Karten für das Laurie Anderson Konzert kosteten 40 – 60 Mark und das Publikum war geprägt durch die, die sich das leisten konnten.
WOLFGANG: Ja, ich fände gut, wenn man das ausschließen könnte …. nein, ich meine, wenn man dann auch die Möglichkeit schafft, Schülerkarten zu 10 Mark anzubieten.
METRO-NOM: Wie war die Vorstellung heute nachmittag?
WOLFGANG: Och, ganz gut. Ist halt klein hier der Raum, deswegen haben wir auch 2 Konzerte gemacht. Normalerweise machen wir ja nur eins.
METRO-NOM: Das Naranja ist ja ziemlich neu hier in Köln und ist auch noch nicht so sehr bekannt. Trotzdem sind beide Vorstellungen fast ausverkauft.
WOLFGANG: Das spricht sich eben rum. Gestern haben wir in Darmstadt gespielt. Der Veranstalter meinte, höchstens 1/3 der Leute seien aus Darmstadt gewesen. Der Rest kam aus Karlsruhe, Frankfurt, Heidelberg, und einer war aus Tokyo.
METRO-NOM: Was haltet ihr von der Performance einer Laurie Anderson.
WOLFGANG: Ich habe noch nie etwas von ihr gesehen. Wir hätten sie beinah getroffen bei der „Gelbe Musik“ Signierstunde, aber da waren wir gerade weg. Die Produzentin der „Gelben Musik“ produziert zwei Projekte von uns. Wir haben auch 2 Platten bei Atatak gemacht, und dann haben wir eine privat machen lassen. Da ist ein Fan von uns, seit Jahren, der hat zehntausend Mark geerbt und hat davon eine LP für achttausend Mark produziert. Vertreibt er auch selbst. Der sitzt zuhause in seiner Wohnung und hat da seinen Stapel-Platten. Er ist allerdings auch etwas unzuverlässig. Oft antwortet er nicht. Wenn die Leute unfreundlich sind, kostete die Platte ein bischen mehr, wenn sie nett sind, kostet sie etwas weniger. Manchmal ist er etwas störrisch. Ja, dann kam wieder „Gelbe Musik“, die klassische Musik und Avantgarde erfaßt, aus sehr künstlerischen Gesichtspunkten. Das ist eine schöne Kreuz- und Quer-Bewegung. Die Sachen müssen nicht an einer Stelle landen. Das finde ich das Langweilige an diesen ganzen deutschen Gruppen. Man weiß, jetzt wird das Label noch größer und dann ist Schluß. Es geht nie jemand von einem großen Label zu einem ganz kleinen, weil das dann gleich einen irrer Image-Verlust mit sich bringen würde, und die Gruppe ist dann nicht mehr „in“. Wenn man sich von vornherein diese Möglichkeiten des Wechsels schafft, kann man immer damit operieren, man hat einen größeren Freiraum.
METRO-NOM: Habt ihr überhaupt irgendwelche Kontakte zu Künstlern aus eurem Bereich? Macht ihr schon mal mit anderen Gruppen was zusammen?
WOLFGANG: Eigentlich kaum. Plan, z.B., die haben 2 Platten von uns realisiert. Wir haben unsere Platten immer bei unterschiedlichen Labels gemacht. Wir haben kein Label, bei dem wir bleiben wollen und sagen, da verpflichten wir uns jetzt.
METRO-NOM: Wollen wir hier mal abbrechen? Ich glaube ihr müßt euch jetzt fertigmachen. Eure nächste Vorstellung beginnt um 21.00 Uhr?
WOLFGANG: Och nee, lieber später, so um halb zehn, ’n bischen partymäßig.
METRO-NOM: Käthe, auf dem Gebiet der Performance und Musik sind relativ wenig Frauen dabei. Wie fühlst du dich hier mit den beiden Jungs.
KÄTHE: Gut, ja
WOLFGANG: (!!) Wenig Frauen sind also nicht dabei. Wir sind überrepräsentiert. Wir haben auch mit T[h]abea Blumenschein gespielt, sehr oft. Dann waren wir zwei Männer und zwei Frauen. Jetzt haben wir eine Mischtechnikerin, Beate, also zwei Frauen, zwei Männer. Wenn wir mit dem Auto fahren, fährt Käthe hauptsächlich.
METRO-NOM: Und die anderen saufen.
Käthe: Nein, nein, auch Beate fährt. Wolfgang hat als einziger keinen Führerschein. Nikki fährt die DDR-Strecken bis 100. Ist alles aufgeteilt.
METRO-NOM: Wer bringt denn die Ideen rein, die Lyrik, Musik, Filme, ist das ein Gemeinschaftsprojekt?
WOLFGANG: Jeder bringt was rein. Wir haben verschiedene Stärken. Es gibt eine Kontrolle dadurch, daß ein Text steht und jemand sagt: „Also das finde ich ganz bescheuert, das Wort hier oder den Zusammenhang“ oder „Das finde ich ganz toll“.
METRO-NOM: Könnt ihr von eurer Musik leben?
WOLFGANG: Wir machen auch Filme und Bücher. Na ja, leben … Wenn wir keine Lust haben, Konzerte zu machen oder es kommen nur blöde Angebote, dann arbeiten wir eben was anderes.
METRO-NOM: Also ist euch das nicht so wichtig, von eurer Musik zu leben?
WOLFGANG: Nein, aber es ist schon angenehmer, wenn wir gute Angebote haben und wenn das Honorar dann so ist, daß wir nicht unbedingt andere Arbeiten machen müssen. Die Vorbereitungszeit nimmt ja auch viel Zeit in Anspruch. Wir haben schon oft Nebenjobs gehabt.
Stimme aus dem Hintergrund: Ihr müßt euch jetzt fertigmachen!
WOLFGANG: Ja, ok. Vielleicht sehen wir uns nachher noch?
METRO-NOM: Ja, danke.

Über die Inhalt des geplanten Buches konnte ich der „Tödlichen Doris“ nichts Genaueres entlocken. Lassen wir uns überraschen …

Diese Texte stammen aus dem Kölner Fanzine METRO-NOM, Ausgabe Nr. 1,  August/September 1986.
Hier diese drei Seiten im Original-Layout als PDF:
Metronom_Nr1_1986_DieToedlicheDoris_Interview

In Interview: The Milkshakes

März 5, 2012

Am 12. April 1984 spielten THE MILKSHAKES aus England wiedermal im [Jugendzentrum] Falkenhof in Würzburg. Dieses Konzert war inzwischen schon ihr fünftes in Würzburg (1x Kulturkeller, 1x Omnibus, 3x Falkenhof) und endlich haben wir es gewagt, so schüchtern wie wir sind, ein Interview (oder sowas) mit ihnen zu machen. Trotz mäßigen Englischkenntnissen und unleserlichen Notizen nun das langersehnte Interview mit THE MILKSHAKES:

Oi Oi Oi!:
Wer sind die MILKSHAKES?

The Milkshakes:
Die MILKSHAKES sind Billy [Childish], Bruce [Brand] (beide Ex-POP RIVETS), John [Gewen] und Micky [Hampshire]. Ursprünglich waren die POP RIVETS und THE MILKSHAKES zwei voneinander unabhängige Bands, aber seit 3-4 Jahren machen wir zusammen als THE MILKSHAKES weiter.

O: Wie würdet ihr eure Musik bezeichnen?

M: Rock’n’Roll, Acid Punk, Cycle Motobilly, Rhythm’n’Beat.

O: Spielt ihr die Musik eurer Väter?

M: Einige unserer Songs sind von unseren Vätern, aber die meisten Titel haben wir selbst geschrieben.

O: Wollt ihr mit euren Texten etwas sagen?

M: Eigentlich weniger. Meistens geht’s um Frauen, um Autos und ums sich zulaufen Iassen.

O: Welche Musik hört ihr so?

M: Nur gute Musik aus den 50er, 60er und 70er Jahren, weniger aus den 80er. Vor allem halt alte Songs.

O: Was haltet ihr von Gruppen wie SOFT CELL oder DEPECHE MODE?

M: Fucking creeps!

O: Und was haltet ihr von SHAKING STEVENS?

M: Bruce ist sein Sohn! Außerdem war Bruce Sessiondrummer bei NENA’s „99 Red Ballons“.

O: Warum nennt ihr euch eigentlich THE MILKSHAKES?

M: Als wir mal durch irgendeine Straße gingen, kamen uns 6 (oder 122) Schwarze entgegen und sagten zu uns „Ab sofort nennt ihr euch THE MILKSHAKES!“.

O: Warum veröffentlicht ihr eure Platten auf einem unabhängigen Label?

M: Wir wollen nicht, dass uns irgendeiner sagt, was wir spielen sollen und wieviel Platten wir im Jahr aufnehmen müssen. Wir sind froh, dass wir ein unabhängiges Label gefunden haben und machen was wir wollen.

O: Wie fühlt Ihr euch auf der Bühne?

M: Besoffen. Einfach zuviel Bier. Während unserer Auftritte trinken wir meistens zwei Flaschen Whiskey und etliche Biers.

O: Wer kommt denn so zu euren Auftritten?

M: Total verschiedene Leute. Teds, Punks, normale Leute. Auch ältere, die diese Musik gehört haben, als sie noch jung waren, in den frühen 60er Jahren. Ich würde sagen, wir haben ein Publikum im Alter zwischen 14 und 40. Nur die 12jährigen Mädchen kommen meistens nicht, weil ihre Großmütter sie vor uns einsperren müssen.

O: Wie steht ihr zu eurem Publikum?

M: They pay, we bless them!

O: Um was geht’s euch bei euren Auftritten?

M: Vor allem ums Feeling! – Aber vom Feeling kriegt man kein Geld!

O: Seid ihr berühmt?

M: Weniger. Wir nehmen selbst auf und verkaufen unsere Platten in der ganzen Welt. Wir spielen halt und machen Platten. Bis jetzt gibt’s von uns vielleicht 30.000 – 40.000 Platten. Am 1.2.1984 haben wir ja vier LPs an einem Tag herausgebracht, die wir alle in ein paar Wochen aufgenommen haben. Insgesamt haben wir jetzt 8 LPs in drei Jahren herausgebracht und zwei Singles.

O: Könnt ihr von eurer Musik leben oder arbeitet ihr auch?

M: Von der Musik können wir nicht leben. John hat seine Arbeit aufgegeben, als wir nach Deutschland gingen. Bruce hat noch einen Job als Kellner in ner Bar. Der Rest lebt von der Wohlfahrt.

O: Welche Zahnpasta benutzt ihr?

M: Keine, weil wir sowieso so nach Bier stinken, dass es egal ist.

O: Was haltet ihr vom deutschen Bier?

M: Davon kann man Fässer saufen ohne dass man besoffen wird!

O: Könnt ihr eigentlich auch Deutsch?

M: Nein, aber Bruce spricht ein bißchen Deutsch.

Bruce: Dummkopf! Doof!

O: Was erlebt Ihr so auf Euren Trips durch Europa?

M: Ja, wir sind illegal über die DDR-Grenze gefahren, als wir nach Berlin fuhren. Dabei hat sich Gary (ihr Roady) den Arm gebrochen.

Gary: Micky lügt wie gedruckt

O: Stimmt das?

Micky: Ja, stimmt!
(hä?)

O: Was habt ihr so für Lieblingsausdrücke?

M: ‚Get out of your milk!‘, ‚Fucking shit!‘, ‚Where’s the whiskey?‘, ‚Where are the 12-year-old girls?‘, ‚Shaggy wiggy, ‚Knick Knock‘.

O: Und was heißt ‚Shaggy wiggy‘ oder ‚Knick knock‘?

M: Keine Ahnung. Haben wir gerade erst erfunden! Vielleicht was anderes für Fuck.

Nachdem uns dann keine Fragen mehr einfielen und uns die MILKSHAKES auch nicht mehr mit anderen Fragen weiterhelfen könnten, bestiegen sie irgendwann die Bühne und begannen zu spielen. Ihr erster Titel: „Let’s rock“. Ein guter Einstieg, denn THE MILKSHAKES rockten und rollten ziemlich los.
Ihre Musik: eben Rhythm’n’Beat, so wie er Anfang der 60er gespielt wurde. Manchmal hört man auch alte Songs von BO DIDDLEY, KINKS oder den BEATLES, die von den MILKSHAKES allerdings schneller und härter als im Original gespielt werden. Fetz, fetz. Rock, rock.
Kurz vor Ende ihres Konzertes brachten sie noch ein paar krönende, lustige, kurze Showeinlagen: Micky, Billy und John, die Gitarren/Bass in MP-Haltung gehen wie Tiger auf die Mädels los und schauen ihnen tief in die Augen, oder so. Nach etlichem Alk und zwei Zugaben („I wanna be your man“ und ein Instrumental, verließen die 4 MILKSHAKES dann fluchtartig den Saal. Im großen und ganzen ein absolut gutes Konzert! Beste Beatmusik von vier lustigen Engländern. Also, wenn THE MILKSHAKES das nächste Mal irgendwo spielen, nichts wie hin!

lym/del.toid/dom
(heißen Dank an DHT-project und einen Gruß an Hansi [Steinmetz]!)

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Dieser Text stammt aus dem 4. Heft des Würzburger Fanzines Oi Oi Oi! (später 10.15 bzw. 10.16 Megazine), erschienen im Juli 1984.

R.A.F.G I E R

Januar 9, 2011

v.l.n.r.: Eni, Rolle, Wolfgang, Ralf

Folgendes Interview führte F.W. Ernstfall (später auch Blank Frank genannt)  mit Ralf Plaschke. Es erschien Ende 1985 im 10.15 Megazine, edit six.

Zu den interessantesten deutschen Punkbands gehört zweifelsohne die Münsteraner Formation R.A.F.GIER.
Sie spielen nicht nur guten, sondern auch abwechslungsreichen Punk, Punk wie im Ernstfall, der das Gespräch mit ihnen suchte und fand, schätzt.

Vor kurzem kam eine neue Single von R.A.F.GIER heraus. Auf Seite 1 ist der alte QUEEN-Heuler „Sheer Heart Attack“ in einer Neubearbeitung der vier Münsteraner zu hören. Sehr schnell gespielt – gefällt gut. Auf der B-Seite ist das Stück „Lois“ zu hören. Es ist mehr in der 77er Punkspielart gehalten und erinnert mich etwas an die U.K.SUBS, Besonders nett finde ich auch die Single-Beigabe, einen Flaschenöffner mit original R.A.F.GIER-Schriftzug.

Ich habe mich jedenfalls mal näher mit dieser Band beschäftigt und habe dem Ralf, Sänger und ‚Sprachrohr‘ von R.A.F.GIER einige Fragen gestellt. Hier nun also das beliebte Frage-Antwort-Spiel:

FW: Also, wer ist R.A.F.GIER?
R: R.A.F.GIER ist: Eni (Bass), Rolle (Gitarre), Wolfgang (Schlagzeug) und Ralf (Gesang) sowie alle am Background-Gesang.

FW: Seit wann gibt’s R.A.F.GIER?
Die Idee und der Name entstanden so Herbst bis Ende 1980, eigentliches Gründungsdatum (= erste Probe) ist der Februar 1981, seither gibt es die Band in der immergleichen Besetzung.

FW: Welche Produkte kann mnan von Euch bisher erstehen und was ist für demnächst geplant?
R: Bisher gibt es eine Split-LP, die wir uns mit den CHANNEL RATS aus Hamburg teilen, eine Single mit R.A.F.GIER-Flaschenöffner sowie jede Menge Beuträge zu Cassettensamplern, auch welche aus USA, Frankreich, Holland u.a.m. Demnächst ist eine neue, erste komplette LP geplant, die im Juli im MITTEK-Tonstudio aufgenommen wurde und im Herbst erscheinen wird.

FW: Was macht für Euch den Punk zum Punk?
R: Mann, die Frage ist echt ’n Hammer. Ich fürchte, dass es jetzt etwas ausführlicher werden wird.
(Anmerkung: Das wurde es dann auch und ich will hier nur das Wichtigste von Ralfs Antwort wiedergeben – FW).
Für mich heißt Punk, konsequent sein Leben zu leben, unabhängig von irgendwelchen Normen und/oder Erwartungen anderer. Das bedeutet aber, dass man selbst tolerant sein muss, denn man kann nicht etwas verlangen und durchsetzen versuchen, was man anderen nicht zubilligt. Hier liegt der Punkt im Punk, der mir von Anfang an missfiel. Bestandteil der allgemeinen Punk-Szene war es schon immer, sich über andere, anders aussehende, anders denkende und handelnde lustig zu machen, solche herunterzuputzen. Sowas ist genauso bescheuert wie das Verhalten der vielgeschmähten Spießer, ja es ist spießig. Meine Vorstellung von Punk ist also eher eine absolute Demokratie, deren Grenze für den einzelnen durch die Tatsache gesetzt sind, dass er seine Freiheiten anderen genauso zubilligen muss, deren Freiheit zu achten hat. Aber das ist alles sehr theoretisch.

FW: Wo spielt Ihr am liebsten?
R: Am liebsten spielen wir vor Leuten, denen unsere Musik Spaß macht und die das auch zeigen/hören lassen.

FW: Was stinkt Euch und was mögt Ihr?
R: Noch so’n schwerer Brocken. Ich antworte wieder nur für mich und da wäre die bereits angesprochene Intoleranz, Gewalt gegen andere und sicher noch mehr, das mir jetzt nicht einfällt. Ich mag Liebe, Sex mit dem Mädchen, in das ich verliebt bin, Abreagieren ohne andere zu belasten, nette Leute kennenlernen bzw. kennen, Post, gelegentlich betrunken sein, Musik, Musik, Musik… Ich mag das Leben.

FW: Wie würdet Ihr selbst Eure Musik charakterisieren?
R: Eigenständige, abwechslungsreiche Punkrockmusik mit dem Versuch, Klischees in Text und Musik zu vermeiden.

FW: Habt Ihr musikalische Vorbilder?
R: Vorbilder im Sinne von „eine Musik, wie die und die möchte ich machen“ haben wir nicht, unsere Stücke entstehen als rein R.A.F.GIER-interne Angelegenheit, doch gibt es natürlich Sachen, die uns beeinflusst haben. Dazu zählen sicherlich die DEAD KENNEDYS, BAD BRAINS, frühe englische Punkbands und ansonsten jede andere Musik, die gefällt.

FW: Was haltet Ihr von Alkohol?
R: Einem gelegentlichen Umtrunk sind wir nicht abgeneigt. Mag es nun doof, vernünftig oder was auch immer sein, angemessen häufig saufen bringt Fun und lässt den Alltag vergessen. Was dabei angemessen bedeutet, muss jeder selbst wissen.

FW: Was haltet Ihr von Tierversuchen?
R: Ohne Tierversuche würden wahrscheinlich heute noch viele Menschen an irgendwelchen, mittlerweile harmlosen oder gar längst ausgerotteten Krankheiten sterben, andererseits finden viele Tierversuche wohl nur statt um Luxusgüter (z.B. Kosmetika) zu produzieren und solche Versuche sind unsinnig. Ich glaube, dass es jetzt gilt die Tierversuche auf das Unvermeidliche zu reduzieren.

FW: Seid Ihr politisch?
R: Alles ist politisch, folglich sind auch wir politisch. Falls Du Parteien, Demos und ähnliches meinst: Sowas halte ich für Volksverarschung, Alibishow und somit interessiert es mich nicht. Ich versuche allerdings die Geschehnisse zu beobachten.

FW: Würdet Ihr gerne mal in der DDR spielen?
R: Natürlich würden wir gerne und wir werden auch versuchen, das zu verwirklichen. Zumindest in Ost-Berlin ist vielleicht  eines Tages ein heimlicher Gig möglich.

FW: Welchen Stellenwert hat für Euch Geld?
R: Geld ist ein Mittel, ein Gegenstand um dessen Benutzung und Bedeutung man nicht herumkommt. Eine gute Anlage, ein guter Proberaum, Porto, Telefon, Bier, Benzin…., alles Dinge, die man braucht, um ungehindert so weitermachen zu können, wie man das möchte. Alles Ausgaben, die nur der Erhaltung und Weiterbetreibung der Band dienen, kein Gewinn. Dieses Geld muss mindestens da sein. Durch Gigs, Plattenverkauf und vor allem Jobben kommt es zusammen, wobei man mehr Geld braucht, je mehr die Sache wächst. Der Endpunkt wäre ein Leben als Profimusiker, wo man auch noch seinen Lebensunterhalt durch Musik verdienen  muss. Bis zu diesem Punkt ist Geld wichtig, wenn es darüber hinausgeht, ist es mir ziemlich egal. Ich hätte nichts gegen ein dickes Bankkonto, denn mit viel Geld könnte man viel machen, was auch anderen zu gute käme, doch ich lege es nicht auf ‚Reichtum‘ an.

FW: Letzte Frage: Wollt Ihr berühmt werden? – Ehrlich!
R: Zum Schluss noch ein Überraschungsei. Echt schwierig zu beantworten, denn auch Ruhm hat verschiedene Seiten. Grundsätzlich glaube ich, dass jeder, der sich mit seinem Schaffen in die  Öffentlichkeit begibt, automatisch zu Ruhm kommt. Ruhm beginnt bereits, wenn nur eine Person, die du nicht persönlich kennst, sich deinen Namen gemerkt hat, sich eine Meinung gebildet hat. Wer als Band/Musiker sagt, er wolle nicht berühmt werden, lügt. An die Öffentlichkeit gehen, viele Gigs spielen, Platten machen wollen bedeutet alles „Ruhm“. Wir wollen also berühmt werden im Sinne von bekannt und beliebt, auf jeden Fall aber im Sinne von registriert werden. Wir wollen dem Zuschauer bzw. Zuhörer nicht egal sein. Er soll sich zumindest eine Meinung bilden, uns beschissen oder gut finden. Diese Form von Ruhm suchen wir.

Das Wort zum Punktag sprach: Hobbypsychologe und -philosoph, Chef-Ideologe, Vernunftmensch, ‚Euer Geld ist unser Geld‘-Hälfte und R.A.F.GIER-Sänger Dr. DER Ralf.


Abschrift aus 10.15 Megazine edit six, 1985
Die damalige Doppelseite als PDF-Datei:
Rafgier_1015_Megazine_6_1985

 

Odyssey & Oracle Around The Egg Plant: THE CHRYSANTHEMUMS

Juli 5, 2010

An interview with Terry Burrows / Yukio Yung by mr.boredom, translated by 6 9 N & F after postal Odyssey and month of Oracle on a sunny afternoon sitting in the garden.
(Wiederveröffentlichung aus 10.16 Megazine edit 16, erschienen im Oktober 1991)

1. When where THE CHRYSANTHEMUMS formed and who are they now?
Die CHRYSANTHEMUMS haben gegen Ende 1987 als Studioprojekt zwischen Alan Jenkins und mir angefangen. Heute sind wir eine ‚richtige‘ Band mit Vladimir Z. am Bass, Jonathan Staines (Keyboards) und Robyn am Schlagzeug.

2. How did you come together?
Der ursprüngliche Anstoß zu unserer Zusammenarbeit kam durch OUTLET, ein kleines englisches Magazin, das in einer Ausgabe Artikel über Hamster [Records, Terry Burrows‘ eigenes kleines & feines Label] und THE DEEP FREEZE MICE brachte. Danach habe ich Kontakt mit Cordelia [Records, Alan Jenkins‘ Label, nach seiner Katze benannt] aufgenommen, dort auch einige Platten veröffentlicht und schließlich hat sich daraus auch eine großartige Freundschaft zwischen uns entwickelt.

3. Why are you called „THE CHRYSANTHEMUMS“?
Als wir nach einem Namen suchten standen wir letztendlich vor THE EGGPLANTS oder CHRYSANTHEMUMS und entschlossen und den anderen Namen für unser Label zu verwenden. Nebenbei: Unser Projektname für unsere erste gemeinsame Session war THE SQUARE PIGS!!!

4. What music are you listening to?
Momentan liegt mein Hauptaugenmerk auf Techno House wie z.B. The Orb, 808 State, Rhythmatic oder The Shamen etc., aber mein Geschmack entwickelt sich ständig weiter.
Tatsächlich habe ich eine ‚Nebenkarriere‘ als YOO KO in dieser Richtung, ebenfalls wie THE CHRYSANTHEMUMS bei dem belgischen KK-Label unter Vertrag.

5. What would you name as your main influences or inspirations?
Meine Einflüße sind wirklich zu zahlreich um sie auflisten zu können – alles was um mich herum geschieht beeinflußt mich  genauso wie meine Träume, Kino, die Werbung oder Musik.

6. What do you think if you see your music compared to bands like Genesis, The Dukes Of Stratosphere and/or XTC?
Zu Genesis sehe ich wirklich keinen Bezug. Dukes/XTC – well, es gibt mit Sicherheit einige Bands des ‚klassischen englischen Pop‘ wie die Kinks, Beatles, Soft Boys oder Monochrome Set, in deren Tradition die CHRYSANTHEMUMS stehen.

7. Who‘s writing the songs?
Eigentlich schreiben Alan und ich alles – ein Drittel jeder für sich und ein Drittel gemeinsam.

8. Which is your own favourite?
Einen wirklichen Liebling habe ich nicht. Ich denke „Harold Melvin“ hat möglicherweise meine besten Lyrics. „Bush Of Trousers“ oder „Larceny Nel“ finde ich auch nicht gerade schlecht.

9. How do you see THE CHRYSANTHEMUMS now?
Definitiv als Band.

10. Can you finance your life with the band?
Nicht wirklich. Ich arbeite und schreibe illustrierte Bücher, bilde Computeranwender aus und entwickle Computer-Systeme – woran ich etwa drei Tage wöchentlich sitze.

11. Why did you use the egyptian hieroglyphes for the cover of „Little Flecks Of Foam Around Barking“?
Ich nahm das Hieroglyphendesign für das Doppelalbum nachdem ich kurz vor der Veröffentlichung in einem 2nd Hand Buchladen das „Ägyptische Totenbuch“ gekauft hatte und es sehr unterhaltsam fand. In Ägypten war ich allerdings noch nie und auch der Gedanke an den Tod beschäftigt mich nicht allzusehr!

12. In which country would you prefer to tour most?
Japan. Eine Kultur, die mich schon immer fasziniert hat – daher auch mein Pseudonym YUKIO YUNG.

13. What where your experiences touring in Germany – when will you come back?
Wir haben letztes Jahr ein paar Auftritte in Deutschland gehabt und wurden mehr als freuundlich aufgenommen obwohl wir kaum einige der Songs spielen konnten und technisch ziemlich scheußlich waren – ein superber Spaß für alle! Im September 1991 werden wir ungefähr einen Monat durch Deutschland touren – diesmal allerdings als eingespielte Band.

14. Do you enjoy playing live?
Ich trete gerne auf, obwohl ich live nur etwas Gitarre spiele (während ich auf den Platten alle Keyboards bediene).
Wenn ich auf der Bühne stehe fühle ich mich wie Jim Morrison!!!

15. What was your intention behind covering John Coltrane and Kraftwerk songs (on the so-called „Live E-P.“)?
Ich liebe beide – Kraftwerk und Coltrane. Kraftwerks Einfluß auf moderne (besonders Dance-) Musik liegt in der souveränen Handhabung des Keyboards und John Coltrane war ein wunderbarer Musiker  und zugleich ein ernsthaft Suchender nach geistigen Werten (etwas, das ich sehr bewundere, aber leider selbst nicht sein kann).
Wie konntest Du es nur erraten? Natürlich haben wir nicht im Londoner Palladium gespielt, fanden aber die Idee und auch die Coverversionen einfach amüsant. Ich mag die ganze „Live“-Seite sehr gerne; sie zeigt die CHRYSANTHEMUMS in ihrer ganzen Vielfalt.

16. What do you think about „XXXXX“ Peel?
Peel ist okay – obwohl ich nicht das Gefühl habe, daß er uns besonders gerne mag….

17. Do you live in conflict with typical americans? ( > „Oh dear, what shall we do about the americans“ )
Ich denke nicht, daß Alan, der den Song komponiert hat, sie sehr mag. Ich habe die Zeit, in der ich in N.Y., war sehr genossen – und sogar daran gedacht dort zu leben. Aber New York läßt sich schlecht als typisch amerikanisch bezeichnen – zumindest ist das, was die Amerikaner zu denken scheinen.

18. What are your current future plans / ideas?
Ich habe eine neue House-12“ für KK produziert („Matrix“) und demnächst erscheint von YOO KO eine LP/CD.
„Odyssey And Oracle“ der CHRYSANTHEMUMS ist gerade erschienen, eine andere 12“ ist für August geplant.
Dann steht noch eine letzte Ambient-Noise-LP-Aufnahme mit ASMUS TIETCHENS aus und eines Tages wird YUKIO YUNG, auch wenn er gelegentlich ernstlich daran zweifelt, das Nachfolge-Album zu „Three Glirking Goats“ ans Licht des Tages befördern……

19. Which records of THE CHRYSANTHEMUMS are currently available (and where)?

via Cordelia:
– Mouthpain (7″)
– Is That A Fish On Your Shoulder Or Are You Just Pleased To See me? (LP)
– Live At The London Palladium (12“-EP)
– Little Flecks Of Foam Around Barking (CD)
> CORDELIA Records, 8 Denis Close, Leicester, LE3 6DQ, U.K.
(and ask for a sampler tape and catalogue)

via KK / Madagaskar:
– Odyssey And Oracle (LP/CD)
– New 7“ (September)
> im SEMAPHORE Vertrieb & über jeden guten Record Shop erhältlich.

______________

Notiz:

Die oben genannte Adresse ist veraltet.
Cordelia Records erreicht man heutzutage über folgende URL:
www.cordeliarecords.co.uk


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Lorenz Lorenz in Interview

Juni 21, 2010

Das DHT-project-Interview mit

Lorenz Lorenz

Der durch seinen Fernsehauftritt bekannt gewordene Entertainer wurde schon oftmals von verschiedenen Journalisten interviewt, die ihn, wie er meint, bald mal am…. können. Deshalb ist es erfreulich, daß Lorenz Lorenz dem DHT-project die Gelegenheit gab, in sein Innerstes einzudringen, nämlich in sich selbst.

DHT : Nun, zuerstmal würde uns interessieren, wie Du nun wirklich heißt?

L.L. : Lorenz

DHT : Und weiter?

L.L. : Lorenz

DHT : Aha. Welche Absicht verfolgst Du?

L.L. : Meine Absicht ist ein Chaos-Entertainment.

DHT : Ein paar grundsätzliche Fragen: Ist das eigentlich dein Hauptberuf?

L.L. : Nein, nebenberuflich arbeite ich in einer Druckerei.

DHT : Um auf Deine Füße zu kommen: Was hast Du für eine Schuhgröße?

L.L. : 41

DHT : Und deine körperliche?

L.L. : 1,80m

DHT : Augenfarbe:

L.L. : braun

(Diese Fragen wurden mit Rücksicht auf den Verfassungsschutz gestellt)

DHT : Rasierst Du dich naß oder elektrisch?

L.L. : Ich bin Naßrasierer.

DHT : Welche Hobbies hast Du?

L.L. : Ich habe Postkarten gesammelt.  Die sind aber leider alle verschimmelt. Besonders habe ich mich auf Karten aus dem ersten Weltkrieg spezialisiert. Davon habe ich dann aber die Finger gelassen, weil ich nur eine einzige hatte.

DHT : Sehr interessant.

L.L. : Ja, eben.

DHT : Hast Du irgendein Lieblingsgetränk?

L.L. (langes Überlegen) : Bananensaft? Nein! Ich weiß nicht. Aber das von meinem kleinen Bruder ist Blue Curacao mit Orangensaft.

DHT : Um auf die Kunst zurückzukommen: Welche Instrumente spielst Du?

L.L. : In letzter Zeit fast nur noch Gitarre.

DHT : Wovon handelt Dein Buch? (Gesammelte Kurzgeschichten im Eigenverlag. Zu haben bei Du Bist So Gut Zu Mir Cassetten & Zeitvertreib / Molto Menz, Gravelottstr. 3, 8000 München 80 oder auch im Atahk; kostet so 6 Mark).

L.L. : Es handelt von der Trivialität des Lebens, es ist ja alles dasselbe.

DHT : Welche Projekte schweben dir in Zukunft vor?

L.L. : Ich will einen Entwicklungsroman schreiben, der Elemente aus Ulysses und den Buddenbrocks enthält. Es soll eine moderne Version werden.

DHT : Wie willst Du eigentlich noch bekannter werden?

L.L. : Bekannter? Ich möchte endlich mal unerkannt U-Bahn fahren.

DHT : Was sagst Du dazu, daß Du von so vielen Blättern in die Dilettanten-Szene eingeordnet wirst?

L.L. (aufrasend) : Völlig zu unrecht!! Ich bin geradezu empört darüber!

DHT : Was willst Du in nächster Zeit machen?

L.L. : Ich bereite mich für die Aufnahmeprüfung in eine Journalisten-Schule vor. Das ist exklusiv!

DHT : Danke für den Hinweis. Wie stehst Du zu  Hippies?

L.L. : Ich habe viel Mitleid mit ihnen. Es sind arme Menschen.

DHT : Abschließend noch eine Frage: Was hältst Du von der sog. neuen deutschen Welle?

L.L. : Oh! Nunja, einerseits – andererseits.

DHT : Vielen Dank für das sehr informative Interview.

In seiner anschließenden Performance zeigte Lorenz Lorenz sein vielseitiges Können, das ihn so auszeichnet.
Er sang ein Liebeslied mit gezielt politischer Agitation, imitierte Adolf Hitler und philosophierte über den Untergang der 6. Armee bei Stalingrad, brachte die innerdeutschen Beziehungen ins Spiel: „Honecker in Cambodia“ und kommentierte einen Super-8-Film aus Dänemark mit seinen politischen Attacken.

DHT-project

_________

Editorische Notizen:

Dieses Interview führte der Autor DHT-project anlässlich eines Gastspiels von Lorenz Lorenz im Würzburger Kulturkeller (aka die Burse) und erschien im April 1983 in der Erstausgabe des Fanzines Oi Oi Oi!.

Der oben erwähnte Fernsehauftritt fand wohl in „Dreiklangsdimensionen. Eine deutsche Musikrevue“ (1981) statt. Bilder davon gibt es auch auf Youtube zu sehen – aber schwachsinnigerweise ohne Ton. Das hat bestimmt nicht nachvollziehbare copyrighttechnische Gründe.

Der oder das oben erwähnte Atahk war ein Würzburger Plattenladen für eher abseitige bis experimentelle Musik. Die gleichen Leute betrieben in der Dominikanergasse auch einen entsprechenden Versandhandel sowie Plattenfirmen wie Recommended No Man’s Land, Review Records oder Bad Alchemy (Fanzine und Label).

Schlimm. Schlimm?

Mai 20, 2010

Ein Interview mit DIE ZIMMERMÄNNER

(zwei Seiten aus Oi Oi Oi! Nr. 1 vom April 1983)

Schwefel

April 9, 2010

Wiederveröffentlichung aus 10.16 Megazine 12, 01/1989:

Norbert Schwefel in Interview

Schwefel alias Norbert Schwefel wird inzwischen als zukünftiges Teenie-Idol der Independent-Szene (scheußlicher Begriff!) hochstilisiert. Mit seinem neuen, rockigen Album hat er auch die Chance, einigermaßen viele Platten verkaufen zu können, was durch seine Tour im Winter 88/89 wohl auch kräftig unterstützt wurde. Vor seiner Tournee durch den deutschsprachigen Raum hatten wir Gelegenheit, bei Weißbrot und Sekt (Schwefel’s alkoholischem Lieblingsgetränk) der Marke Oppmann ein nettes Plauderstündchen mit dem zukünftigen Star aus Mannheim zu verbringen. Dabei fing bei Norbert alles so harmlos an:

„Irgendwann kam ein Freund zu mir und meinte, daß er Gitarre spielen lernen will. Darauf antwortete ich ‚O.K., ich will das auch lernen‘ und bin zu meiner Mutter und hab gesagt, daß ich eine Gitarre haben will. Dann sagte sie: ‚Oh gut, kannst eine Gitarre haben‘. Einen Tag später kommt der Typ wieder und meint – er hat nämlich keine gekriegt – ‚Ich mach des doch nicht, hab keine Lust mehr‘. Und dann hatte ich natürlich auch keine Lust mehr, mußte es aber lernen, weil ich eine Gitarre bekommen hatte. Naja, so hat’s eben angefangen.
Dann hab ich auch früh (mit 14/15) eigene Musik gemacht und die erste richtige Band, mit der wir Auftritte gemacht haben, hatten wir zur NDW-Zeit. …
Und da war auch das Problem: Bei einer Band sind z.B. vier Leute und diese vier Leute müssen irgendwie zusammenbleiben und einer ist auf den anderen angewiesen und meistens klappt das halt nicht so. Die Musik, die ich machen wollte, ging meistens nicht mit einer Band und dann hab ich mir halt gedacht, daß ich mit dem Scheiß aufhöre und alleine was mache. Und so hab ich irgendwann angefangen, fast ganz alleine Cassetten zu machen. Dann bin ich irgendwann zu dem Saxophonisten Martin Buchholz gestoßen und zu Mirko Krüger (vom Amigo-Label). Und dann haben wir zu zweit, Martin und ich, die erste Platte ‚Schizophrenic Party‘ gemacht.“

Die ‚Schizophrenic Party‘ geht in fünf Stücken ab, in denen Schwefel Elemente der 70er und 80er Jahre verbindet und eine eigene, gelungene Mischung aus Rock, Jagger, Bauhaus, Punk und Pop kreiert und den Hörer außerdem noch mit herrlichen Gitarrensounds und passenden Rhythmus- und Synthlinien erfreut. Und Martin Buchholz veredelt mit seiner Klarinette und seinem Saxophon diese fünf Songs zu wahren Pop-Perlen. Aber woher ist eigentlich der Text von ‚This Is For‘, der ist doch wortwörtlich von einem Bauhaus-Cover geklaut?!

„Ja, so isses.“

Und warum hast Du das nicht angegeben?

„Och, das war glaub ich irgendwie nicht nötig, denn Du kriegst ja Gemagebühren dafür, wenn du ihn als eigenen Text angibst…. Das ist halt so eine Sache. Bei ‚Schizophrenic Party‘ waren die Texte für mich noch nicht so wichtig. Ich hab das gelesen, fand es geil, da machst mal was draus. Der Text ‚Metropolis‘ war eigentlich auch nicht von mir, den habe ich zusammen mit einer Frau gemacht. Mit der Zeit kommst du halt ‚rein in die Sache und jetzt werden die Texte auch immer wichtiger für meine Musik, seit ‚Champagne Champagne And The Golden Rain‘ und ‚Hot In Hong Kong‘.“

‚Metropolis‘ war Schwefels zweite Mini-LP, die im Vergleich zum Vorgänger etwas düsterer ausgefallen ist, was gerade zu dem vom gleichnamigen Film inspirierten Titel-Track recht gut paßt, der sechs Minuten lang durch die Großstadt groovt, vorbei an futuristischen Sehenswürdigkeiten. Auf der B-Seite findet sich neben einer Coverversion des T.Rex-Songs ‚Visions Of Domino‘, die außer dem Gitarrenriff recht wenig an Marc Bolan erinnert, auch noch ein getrageneres Liebeslied mit schönen Akkordeonklängen.
‚Champagne Champagne And The Golden Rain‘ ist schließlich Schwefels popigstes Werk, auf dem auch wieder stärker Saxophon eingesetzt wird, nachdem auf ‚Metropolis‘ etwas sparsamer umgegangen wurde. Jedesmal ist anders und seine im Oktober 1988 erschienene erste Langspielplatte ist wesentlich rockiger als seine drei vorherigen Minis/Maxis zusammen, was einfach daran liegt, daß sie mit der Band eingespielt wurde, mit der Norbert Schwefel dann auch auf Tournee ging.

„Wir spielen jetzt schon seit zirka einem Jahr zusammen. Ich mach die Songs, Text, Harmonien und alles, spiele der Band das vor und dann versuchen wir, es zusammen zu arrangieren. Das ist unheimlich schwierig. Die drei ersten Platten hab ich halt fast alleine gemacht und wenn du dann eine Band suchst, die jedes Teil, das du gespielt hast, nachspielt, geht das meistens in die Hose. Und jetzt haben wir probiert, daß wir einfach erst die Band hatten und live zusammen arrangiert und versucht haben, es so wie wir es spielen auch auf Platte zu kriegen. Und so können wir auf der Tour dementsprechend spielen, wie die ‚Hot In Hong Kong‘ klingt.“

Und willst Du in Zukunft weiter in diese Rock-Richtung gehen?

„Ich kann mir nicht vorstellen, wenn die ‚Hot In Hong Kong‘ ein Mordserfolg wäre, jetzt drei ‚Hot In Hong Kong‘-LP zu machen. Ich bin eigentlich ein Typ, der gern viele verschiedene Instrumente einsetzt, immer wieder mal was anderes. Ich kann mir schon vorstellen, daß die nächste Platte vom Arrangement her wieder ganz anders aussieht, vielleicht mit afrikanischen Trommeln oder so ähnlich. Aber darüber habe ich mir noch keine allzu großen Gedanken gemacht.“

Das Saxophon-Riff auf ‚Secret Eyes, Silver Moon‘ erinnert an die Titelmelodie von Raumschiff Orion………

„Das isses auch. Das war so eine Idee, diese Titelmelodie in ein Uptempo-Stück einzuflechten. Man darf das alles nicht so ernst nehmen. Es gibt Bands, die sehen das unheimlich verbissen; aber bei mir muß es immer irgendwie auch ein bißchen locker und lustig sein – wenn man so ernsthaft und verbissen ist, wirkt das oftmals aufgesetzt.“

Willst Du von Deiner Musik leben, wenn Du schon so viel Zeit investierst?

„Klar, auf jeden Fall. Ich leb ja eigentlich jetzt schon davon – aber nur schlecht, weil ich nichts anderes außer Musik mache. Ich mache keine Jobs mehr, ich hab absolut die Schnauze voll davon. Ich hab sechs Jahre als Gärtner gearbeitet; das hat mich irgendwie frustriert und hab dann einfach damit aufgehört. Ich hab’s immer gesehen: andere haben auch nicht gearbeitet und irgendwie leben die immer noch. Du brauchst einfach mal Mut dazu.“

Kümmerst Du dich eigentlich um Politik?

„Ich bin ein absolut unpolitischer Mensch; ich interessiere mich nicht dafür, wir stellen’s immer ab. Ich mach’s auch nicht in meinen Texten, ich kann’s einfach nicht ab. Ich lebe irgendwo in einer (Phantasie-) Welt, die absolut unpolitisch ist. Das törnt mich immer ab, wenn ich das sehe.“

Singst Du deswegen auch Englisch?

„Nein, das hat damit nichts zu tun. Als ich so 10 Jahre alt war, da war ich ein absoluter Karussell- Fan und habe mir aus irgendwelchem Kram, Sesseln ein Karussell gebaut. Und dazu mußte ich auch immer den entsprechenden Sound kriegen und hab dann Langwelle im Radio eingestellt und da kam immer so englische Musik und das hat mich so angemacht. Dann hab ich auch angefangen zu singen; es war zwar kein Englisch, aber es hat so geklungen. Und so bin ich einfach damit aufgewachsen. Ich könnte mir zwar vorstellen, deutsche Texte zu schreiben, aber ich kann mir nicht vorstellen, sie zu singen.“

Welche Musik hörst Du eigentlich?

„T.Rex, Alan Vega, Suicide, Bryan Ferry, Prince. In der Independent Szene gefällt mir nur noch ganz wenig und ich interessiere mich auch gar nicht mehr so stark dafür. Wenn dann mal eine neue Prince- oder Bryan Ferry-Platte rauskommt, fahr ich darauf ziemlich ab.“

Und was hältst Du von Deinem Label-Kollegen Turkish Delight?

„Ich find es total hart, es kommt genau zur richtigen Zeit: Ofra Haza und so. Und er macht das halt jetzt im Independentbereich. Ich find es auf jeden Fall nicht schlecht, aber es fällt mit schwer, es wirklich zu hören. Bei der ersten Platte find ich das erste Stück spitze, das geht total geil los und dann flacht es teilweise in Lärm ab. Bei der neuen Maxi ist das ähnlich. Es ist halt ‚was vollkommen anderes. Er mag z.B. auch meine Musik überhaupt nicht und findet das total ätzend.“

Ja. Und sonst, gibt’s noch ‚was…?

„Ach ja! Ach ja! Die neue Schwefel-LP kommt auch als Compactdisc heraus mit wahrscheinlich zwei Bonustracks aus der ‚Champagne Champagne And The Golden Rain‘ – Zeit. Das eine Stück besteht nur aus Klavier, Tapes, Gesang, Bratsche und Cello. Und als zweites kommt noch der vierte Part von ‚Vertigo‘.“

Wieviel CDs laßt Ihr denn machen?

„Nur eintausend. Von der LP dreitausend Erstauflage, glaub ich. Das ist das, was wir an Maxis verkauft haben. Mir schwebt als Ziel irgendwas von sechstausend vor.“

Sechstausend Exemplare sind ja eigentlich gar nicht so viel…

„Ja, mit sechstausend geht’s dann schon langsam los, das sind von EfA schon die größeren Sachen. Dieser Philip Boa hat ja auch nur zehn/zwölftausend Platten verkauft. (…) Die EfA meint ja auch ‚Nachfolger von Philip Boa‘ und so. Bei der EfA ist das auch so eine Sache; die kriegen da Platten, verkaufen 1000 Stück und das interessiert sie überhaupt nicht, die machen überhaupt nichts dafür. Wenn sie dann mal merken ‚O.K.!‘, dann machen sie was. Jetzt haben sie gemeint, mit der ‚Hot In Hong Kong‘, da machen wir was – bei den anderen drei Platten hat Mirko wirklich die Promotion ganz alleine gemacht. Ab dreitausend wird’s für die erst interessesant.“

Bleibt uns nur zu hoffen, daß Schwefels Musik so oder so interessant bleibt.

This interview was edited and rearranged by mr.boredom

Das Original-Layout kann man sich hier als PDF ansehen.

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Schwefel-Discographie:

Cassetten:

– „The Dancing Partner“ (C-60, reissued as Amigo-Cassette 4)
– „Detailed“ (C-40 mit Demos und zuvor unveröffentlichtem Material, Amigo-Cassette 2)

Desweiteren verschiedene Cassetten-Sampler-Beiträge, u.a. auf:

– „Nichts ist sicher – Nuvox hat gesammelt“ (IndepenDance)
– „C-87 Space-Pop-Compilation“ (Amigo-Cassette 1)

Scheiben:

– „Schizophrenic Party“  (5-Track-12″, Amigo 501)
– „Metropolis“ (3-Track-12″, Amigo 502)
– „Champagne Champagne And The Golden Rain“ / „Decisions“
(2-Track-7″, Amigo 704)
– „Champagne Champagne And The Golden Rain“ (5-Track-12″, Amigo 504)
– „Hot In Hong Kong“ (9-Track-LP bzw. 11-Track-CD, Amigo 555)