Burnt Friedman & Jaki Liebezeit live
(Kampnagel Music Hall, Hamburg, 26. August 2011)
Draußen Regen, drinnen eine Bühne im Kunstnebel, auf der Bernd Friedmann (*1965) und Jaki Liebezeit (*1939, war früher bekanntermaßen bei Can) ihre Live-Session darboten. Während Burnt Friedman die elektronischen Geräte bediente, spielte Liebezeit sein pedalloses Schlagwerk. Also ganz ohne mit dem Fuß getretene Bass Drum oder Hi-Hat. Nur ein paar Trommeln und ein paar Becken, denen er sich ständig minimal verändernde Rhythmen klöppelte. Auch keine „extended techniques“, keine Mätzchen, kein Virtuosengedöns, stattdessen Konzentration auf das Wesentliche, den immer weiter fließenden Rhythmus. Friedman sorgte mittels Samples und Loops ebenfalls für rhythmische Sounds (Kalimba, Vibraphon, Steel Drum und so), aber dank Analog-Synthesizer (war das nicht ein alter Korg MS-20?) auch für Klangflächen, die teilweise nach Gitarreneffekt klangen. Fast endlos wird im gemäßigten Tempo getrommelt und gewebt.
So angenehm und faszinieren kann also instrumentale, elektronische Musik sein. Das Publikum war begeistert und irgendwie waren die Musiker geschätze zwei Stunden auf der Bühne, inklusive der beiden Zugaben. Schade, dass diese Musik in einer normalen Konzertsituation mit langem Rumstehen dargeboten wurde. Eine Sofalandschaft wäre garnichtmal so unpassend gewesen.