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Best of 2013

Dezember 17, 2013
eastley

An aeolian harp on top of a former water tower,
part of Max Eastley’s sound installation Aeolian Circles.

Schon seltsam, im Lauf der Zeit werden meine Listen mit den Lieblingen des Jahres immer kürzer. Nunja, egal, hier nun wiedermal ein Überblick über die Sachen aus dem Jahr 2013, die mir irgendwie gut gefallen haben. Hipsterkinderkram müsst ihr woanders suchen.

Alben
Laurent De Schepper Trio – Aquanaut
Woog Riots – From Lo-Fi To Disco!

Konzeptkunstvinyl
Christine Sun Kim / Wolfgang Müller – Ranging From Panning To Fanning

Maxi-Single
Die Tödliche Doris – Stopp (Der Information) (Vollendet von Namosh 2012)

Wiederveröffentlichung
Max Müller – Alt Und Schwul

Bestgelaunte Musik
Orchestre Miniature in the Park – Der Sommer ist da EP

Denkwürdige Konzerte
Jerry Dammers‘ Spatial Orchestra
(25.02.2013, Haus der Kulturen der Welt, Berlin)
Auf / Shellac
(29.05.2013, Berghain, Berlin)

Tolles Festival
A L’Arme Festival Volume II – Avantgarde Jazz
(08.-10.08.2013, Radialsystem V, Berlin)

Bestes Lied im Burt-Bacharach-Gedächtnis-Sound
Julia Holter – This Is A True Heart

Sound Museum
Max Eastley – Aeolian Circles
(Singuhr Hörgalerie, Großer Wasserspeicher, Berlin)

Musikdokumentation
Ralf Schuster – Wer komponiert ist ein Idiot

Buch
Wolfgang Müller – Subkultur Westberlin 1979-1989

Trauer
15.08.2013 Almut Klotz
18.09.2013 Lindsay Cooper
23.09.2013 Paul Kuhn
19.10.2013 Ronald Shannon Jackson
27.10.2013 Lou Reed

Kryptos

Oktober 24, 2013

Kryptos

Laurent de Schepper Trio feat. Paula Akinsinde: 
Kryptos / The Crypt (Kammerflimmer Kollektief Rmx)
(7″ / DL, Karlrecords, Paradigma Series, KR013, 2013)

Spitzt die Ohren, Karlrecords veröffentlicht wieder Vinyl – und zwar eine Single vom Laurent de Schepper Trio aus Leipzig! Nachdem dieses Saxophon-Drum-Bass-Trio auf seinem faszinierenden Debut-Album „Aquanaut“ (ebenfalls erschienen bei der in Hamburg ansässigen Plattenfirma Karlrecords) eine Männerstimme zu Gast hatte, singt und textet hier nun Paula Akinsinde.

Akinsindes Stimme fügt sich perfekt in den dicht-atmoshärischen Klang des Schepper Trios ein, der durch agiles Schlagzeug, kernigen Bass und elektronisch erweitertes Saxophon geprägt wird. Wer den Text nachlesen will, kann dies auf dem Etikett der B-Seite dieser Vinyl-Single tun.

Auf selbiger Flipside ist dann auch ein Remix dieses Stückes zu hören – und zwar vom allseits geschätzten Kammerflimmer Kollektief. Deren Version kommt ohne Gesang aus und klingt noch etwas hypnotischer als das Original. Südwestdeutschland trifft auf Nordosten und liegt dabei gar nicht soweit auseinander. Beide Bands haben eine gewisse Neigung zum Jazz – wasauchimmer dies sein mag – ohne wirklich Jazz – wasauchimmer das nun wirklich sein mag – zu spielen. Ach egal, dieses Schubladisieren geht mir schon seit ewigen Zeiten auf den Butterkeks. Am Ende ist eh alles Musik!

Eine wunderbare 7″-Schallplatte.

Kaufbar via Bandcamp:
karlrecords.bandcamp.com/album/kryptos-7

La Schepper

März 18, 2013

Laurent De Schepper Trio live in Berlin, 16. März 2013 (Foto: GZ)

Laurent De Schepper Trio – Aquanaut
(CD / DL, Karlrecords, KR010, 2013)
… und live im New Deli Yoga, Berlin, 16.03.2013

Am vergangenen Wochenende feierte das am Rand von Kreuzberg gelegene New Deli Yoga sein zweijähriges Jubiläum und lud sich eine Band aus Leipzig ein. Da wo es sonst gesundes Essen und Yoga gibt, wurde der riesige Tisch an die Wand gerückt um Platz zu machen für Alkohol trinkende und nicht nur Tabak rauchende Menschen. Drogi-Yogi?

Zu Gast war das Laurent De Schepper Trio, bestehend aus E-Bass (Isabel Fischer), Schlagzeug (Lars Oertel) und Saxophon (Thomas Bär) [v.l.n.r.], welches momentan durch die Gegend reist um ihre neue Platte „Aquanaut“ vorzustellen. Zu hören ist im weitesten und besten Sinne Instrumentalmusik, die sich irgendwo zwischen Jazz und Post Rock bewegt. Das Saxophon wird durch elektrische Effektgeräte gejagt und liefert submarine Klangflächen unter denen der relativ trockene Bass und das vitale Schlagzeug die Tracks vorantreiben. Zwischendurch gibt es kurz ruhigere, filmmusik-ähnliche Passagen; bei „Near The Weir“ fühle ich mich an den Soundtrack zu „Komm süßer Tod“, mein Lieblings-Brenner-Krimi, erinnert.

Sowohl live als auch auf CD ist für zwei, drei Stücke noch ein sprechsingender Wortkünstler (Sevenold) zu hören, der somit noch eine weitere Klangfarbe einbringt. Aber mehr als Bass, Drums und Sax braucht es eigentlich gar nicht, zumindest wenn sie so energiereich und ohne unnötigen Ballast gespielt werden wie hier. Statt solistischer Eskapaden oder zur Schau gestelltem Virtuosentum gibt es bestens aufeinander abgestimmte Spielfreude zu hören. Und das gerne immer wieder. Herrlich!

Unbedingt mal reinhören:
Laurent De Schepper Trio – Stormgebrus

Platte kaufen: bei Karlrecords

Live erleben:
18.03.2013 Blue Note, Dresden
21.03.2013 Kunsthof, Jena
22.03.2013 Hanseplatte, Hamburg (18 Uhr)
22.03.2013 Schwarze Katze, Hamburg (21 Uhr)
23.03.2013 Osnabrück, Der audiovisuelle Salon